was war hier eigentlich 1933 – 1945?
an dingen kratzen, spuren vertiefen
es gab durchsagen, nicht aus den fenstern zu schauen
inventur – ein dokumentarisches theaterstück mit schüler:innen
erinnert augustusburg 1933 – 1945
wir setzen uns zusammen aus einander
lebendige bibliothek
…
Die Aufkleber >>Was war hier eigentlich 1933 – 1945?<< ermöglichen durch die öffentlich sichtbar zu machende Frage den kollektiven Versuch, Antworten zu finden und forcieren die Auseinandersetzung mit der Frage: was war hier, genau hier, wo jetzt die Frage anhaftet, eigentlich 1933 – 1945? Durch Fragen entsteht Diskurs. Ich wünsche mir diesen Diskurs, denn er birgt Hoffnung auf die Erhaltung und Anregung des kollektiven Gedächtnisses. Durch das Gespräch und den Austausch, der durch eine sozial-mediale Vernetzung mittels der Hashtags #augustusburgerprotokolle #augustusburg #aufweiterflur entstehen kann, können die Spuren der Auseinandersetzung gesammelt werden und ein Gespräch über das, was hier eigentlich 1933 – 1945 war entstehen. Dieser Diskurs ist ein ewiger Prozess.
Die folgenden Fotos wurden – von Unbekannt – bei Instagram unter den Hashtags: #augustusburgerprotokolle #augustusburg #aufweiterflur gepostet und so im digital-kollektiven Erinnerungsraum verhaftet. Für folgende Orte wurde bisher die Frage „Was war hier eigentlich 1933 – 1945?“ gestellt:
Hier folgen die Antworten:
Screenshot 1 und 2 zeigen die „Straße der Einheit“ in Augustusburg. In dem Bereich der heutigen Siedlung befand sich in der NS-Zeit eine Turnhalle. Diese Turnhalle wurde ab 1934 als Erweiterung für die Inhaftierung von Häftlingen, die im KZ des Schlosses Augustusburg keinen Platz mehr hatten, genutzt.
Screenshot 3 zeigt die „Untere Schlossstraße 19“. In diesem Gebäude traf sich die Augustusburger Ortsgruppe des BDM (Bund Deutscher Mädel).
Screenshot 4 zeigt das Haus „Markt 11“. Laut einer Zeitzeugin soll in diesem Haus der Gauschulleiter Fritz Rößler mit seiner Familie gelebt haben.
Screenshot 5 zeigt das Haus „Marienberger Str. 5“ in dem das SS-fördernde Mitglied und Angestellter im Amtsgericht Augustusburg (frühes KZ) Max Wilhelm Rauner lebte. (Vgl. Dokumente im Anhang)
Screenshot 6 zeigt das heute leerstehende Haus „Marienberger Str. 16“ in dem der als „brutal“ beschriebene SA-Obersturmführer Johann Clasen lebte. (Vgl. Dokumente im Anhang)
Screenshot 7 zeigt das Haus „Hohe Str. 10“ in der im Werk (k)eine sprengung genannte Küchenchef und SA-Scharführer Karl Gruß lebte.
Anhang: